Endlich! Lang erwartet und nun ist er da der Homematic IP Drehtaster. Wofür? Lampen dimmen. Das geht zwar auch mit den Standard-Wandtastern von Homematic(-IP), aber mal ehrlich - Spaß macht das keinen. Man muss sehr konzentriert sein und Ninja-Reflexe mitbringen, um die gewünschte Helligkeit zu treffen. Ein durchschnittlicher Drehdimmer aus dem Baumarkt ist da wesentlich komfortabler.
Nun gibt es also endlich einen Drehtaster, den man allerdings noch mit einem Homematic- oder Homematic-IP-Dimmer kombinieren muss. Denn dimmen kann der Drehtaster nicht, man kann damit nur die gewünschte Helligkeit einstellen.
Der fertige Drehtaster kostet heute (22.6.2020) bei ELV rund 80€, den Bausatz gibt es für 30€ weniger. Für diese Differenz lohnt es sich schon, den Lötkolben mal wieder wieder aufzuheizen.
Löten
Die Lötarbeiten sind einfach und können mit etwas Übung auch von Lötneulingen bewältigt werden. Einzige Schwierigkeit ist die Verwendung von bleifreiem Lötzinn (wie es ELV dringend empfiehlt), an dem aber technisch und moralisch auch kein Weg vorbei führt. Weiterhin empfehle ich parallel die Lektüre der offiziellen ELV-Bauanleitung. Im Zweifelsfall gilt sie und nicht mein Beitrag.
Zuerst wird der Inkrementalgeber auf eine Platte gesetzt und mit der Hauptplatine verlötet. Man sollte peinlichst darauf achten, dass der Inkrementalgeber plan aufliegt und schön senkrecht aufragt, da an ihm später der Drehtaster montiert wird, was unter Umständen nicht funktioniert, wenn er schief steht. Ich habe hier im ersten Anlauf geschlampt und musste es mühsam korrigieren.
Anschließend wird eine Stiftleiste wie im Bild zu sehen mit den langen Pins durch die Hauptplatine gesteckt und verlötet.
Nun ist die Montage des Funkmoduls an der Reihe. Die bereits befestigte Antenne muss so abgeknickt werden, dass sie ohne Widerstand durch das Loch in der Hauptplatine geführt werden kann. ELV hat dazu auch eine sehr hilfreiche Zeichnung in der Bauanleitung. Anschließend wird das Funkmodul auf der Steckerleiste verlötet.
Damit ist das Löten auch schon wieder beendet.
Zusammenbau
Der Rest besteht aus dem mechanischen Zusammenbau. Die Entfernung der Stifte am Gehäuse war bei mir nicht notwendig, da dies offensichtlich schon in der Produktion geschehen war. Deswegen konnte ich direkt mit dem Einsetzen des Lichtleiters im Gehäuse beginnen. Danach wird die Platine eingesetzt und verschraubt.
Jetzt kann auch die Antenne verlegt werden. Der Rest ist eigentlich selbsterklärend. Trotzdem habe ich noch ein paar Bilder dazu eingestellt:
Auf dem letzten Bild ist noch zu sehen, dass der Knopf einen ordentlichen Spalt zum Gehäuse hinterlässt. Das ist ein Fehler von mir - ich habe ihn nicht beherzt genug auf den Inkrementalgeber gedrückt. Das geht also besser, wie nachfolgendes Foto zeigt.
Anlernen
Ich habe den Drehtaster versucht, an einer älteren CCU2 anzulernen. Normalerweise verwende ich eine CCU3, aber die CCU2 habe ich in der Werkstatt für Tests stehen.
Zum Anlernen muss man sowohl die CCU(2/3) in den Anlernmodus bringen als auch auch den Taster. Auf der Unterseite ist der Lichtleiter (s.o.) zu sehen, welcher auch als Taster zum Aktivieren des Anlernmodus fungiert. Die ersten Versuche waren nicht erfolgreich, bis ich auf die Idee gekommen bin, die neueste CCU-Firmware einzuspielen (2.51.6). Nach dem Neustart habe ich erst den Drehtaster in den Anlernmodus versetzt und danach erst die CCU2 und voilà - es funktionierte. Ob das Update oder die Anlernreihenfolge dafür ursächliche waren, kann ich nicht mehr sagen.
Fazit
Der Drehtaster ist einfach und schnell zusammen zu bauen. Die Funktion überzeugt, die Haptik ist dem Preis angemessen gut. Demnächst werde ich ihn mit einem Homematic-IP-Dimmer kombinieren. Bin gespannt auf das Ergebnis.